Mit Spannung fiebern viele Fans dem letzten Spieltag der Europa-League-Ligaphase entgegen, denn gerade in den abschließenden Partien werden alle Platzierungen final vergeben. Eine der interessantesten Begegnungen ist dabei das Duell zwischen dem RSC Anderlecht und der TSG Hoffenheim (30.01., 21:00 Uhr) im altehrwürdigen Lotto Park. Für die Belgier geht es um den direkten Einzug in die K.o.-Runde, während Hoffenheim mit dem Rücken zur Wand steht und einen Sieg benötigt, um sich überhaupt noch eine minimale Chance auf das Weiterkommen zu erhalten. Ein Blick auf die jüngsten Leistungen verrät, dass beide Teams durchaus Potenzial besitzen, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen.
Anderlecht rangiert mit 14 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz der Gesamtliga – dies ist eine hervorragende Ausgangslage, aber ein Sieg zum Abschluss wäre wichtig, um die direkte Achtelfinal-Qualifikation festzumachen. Gleichzeitig dürften die Gastgeber nach einer durchwachsenen Phase in der heimischen Liga auf Wiedergutmachung aus sein. Hoffenheim hingegen ist nur 28. und kommt in dieser Europa-League-Saison bislang auf sechs Zähler. Dennoch waren die letzten Auftritte alles andere als langweilig: In der Bundesliga gab es ein 2:2-Spektakel gegen Eintracht Frankfurt, zuvor unterlag man Tottenham knapp mit 2:3, zeigte dabei aber gute Moral.
Wer hier also einen einseitigen Spaziergang der Belgier erwartet, könnte am Ende womöglich überrascht werden. Beide Vereine haben zuletzt bewiesen, dass sie auf unterschiedliche Weise für Tore sorgen können – Anderlecht, indem sie den heimischen Vorteil oft konsequent nutzen, und Hoffenheim, weil sie unter Zugzwang stehen und die Offensive stärker forcieren müssen. Warum es am Ende trotzdem einige triftige Gründe für einen Heimsieg gibt, welche Wetten sich lohnen und wie die personelle Situation aussieht, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Anderlecht – Hoffenheim Tipps
Tipp 1: Beide Teams treffen (BTTS – Ja)
Beide Vereine haben zuletzt eine Tendenz zu offensiven Spielen gezeigt. Anderlecht ist zu Hause ausgesprochen durchschlagskräftig, während Hoffenheim mehrfach bewiesen hat, dass sie ihr Offensivpotenzial auch gegen starke Gegner abrufen können – so geschehen beim 2:3 gegen Tottenham oder beim 2:2 gegen Frankfurt. Da die TSG dringend punkten muss, werden sie kaum abwartend agieren, was wiederum Anderlecht Räume für Konter und Angriffe eröffnen dürfte.
Statistischer Hintergrund:
- Anderlecht erzielte in sechs ihrer bisher sieben Europa-League-Partien mindestens ein Tor.
- Hoffenheim hat aus den letzten beiden Pflichtspielen vier Treffer herausgeholt.
- Im direkten (wenn auch nur testweisen) Vergleich fielen 2019 bereits fünf Tore zwischen diesen beiden Teams.
Die Kombination aus Heimvorteil für Anderlecht und Hoffenheims offensiver Marschroute spricht klar dafür, dass sich ein Spiel entwickelt, in dem beide Mannschaften gute Torchancen kreieren.
Tipp 2: Sieg RSC Anderlecht
Obgleich Hoffenheim eine Menge Qualität im Kader hat, stehen die Zeichen hier eher auf einen Heimerfolg der Belgier. Nicht nur die Tabellenkonstellation zeigt Anderlecht mit deutlichem Vorsprung auf die TSG, auch die jüngsten Heimergebnisse untermauern ihre Stärke im eigenen Stadion. Durch den sechsten Wettbewerbssieg würden sie nicht nur das Achtelfinalticket sichern, sondern hätten zugleich die Möglichkeit, sich vor heimischem Publikum für den letzten kleinen Rückschlag (das 0:2 bei Viktoria Pilsen) zu entschuldigen.
Statistischer Hintergrund:
- Anderlecht steht bei 14 Punkten (vier Siege, zwei Unentschieden, eine Niederlage) in der Europa League und hat im Lotto Park in dieser Saison noch kein internationales Spiel verloren.
- Hoffenheim konnte in dieser Europa-League-Kampagne auswärts noch nicht einmal gewinnen und hat insgesamt nur einen Sieg (2:0 gegen Kiew) eingefahren.
- Die Verletzung von Stammkeeper Oliver Baumann erschwert die Sache zusätzlich für die Gäste.
Sollte Hoffenheim in Rückstand geraten, werden sie zwangsläufig weiter aufmachen, was der offensiv soliden Anderlecht-Elf Räume bietet. Das spricht ebenso für einen Heimsieg.
Tipp 3: Über 2,5 Tore
Ein Blick auf die vergangenen Spiele beider Teams verdeutlicht, dass ein Trefferregen alles andere als unwahrscheinlich ist. Beide verfolgen große Ziele, wobei Anderlecht bereits sehr nah dran ist und Hoffenheim ein Offensivfeuerwerk braucht, um das Ruder herumzureißen. Da zu erwarten ist, dass die Belgier in heimischer Kulisse schnell die Initiative übernehmen, könnte Hoffenheim früher oder später auf volle Attacke umschalten müssen – gerade, wenn es lange Unentschieden steht oder sie in Rückstand geraten.
Statistischer Hintergrund:
- In vier der letzten fünf Pflichtspiele Hoffenheims (inklusive Bundesliga) sind mindestens drei Tore gefallen.
- Es ist der alles entscheidende Spieltag – bei Rückständen werden beide Clubs kaum konservativ bleiben.
Tormöglichkeiten dürften sich aus dem Spielverlauf fast zwangsläufig ergeben. Da zudem individuelle Fehler bei beiden Abwehrreihen immer wieder auftauchten, sind Wetten auf über 2,5 Tore eine logische Konsequenz.
Einsatzempfehlungen für unsere Tipps
Wer sich beim Wetten etwas absichern möchte, könnte mit einem moderaten Einsatz in „Beide Teams treffen“ einsteigen, da dieses Szenario durchaus realistisch erscheint – die Hoffenheimer Offensive hat Qualität und benötigt Tore. Daneben bietet sich eine zweite Wette auf einen Sieg von RSC Anderlecht an – hier bietet sich ein niedriger Einsatz an. Als Ergänzung oder Alternative kann man mit mittleren Einsatz auf über 2,5 Tore setzen.
Die letzten Spiele beider Teams
RSC Anderlecht:
- Anderlecht 4:1 Mechelen (Erste Division)
- Viktoria Pilsen 2:0 Anderlecht (Europa League)
- Kortrijk 0:2 Anderlecht (Erste Division)
- Anderlecht 1:0 Antwerp (Belgischer Fußballpokal)
- Anderlecht 0:3 FC Brügge (Erste Division)
TSG Hoffenheim:
- Hoffenheim 2:2 Eintracht Frankfurt (Bundesliga)
- Hoffenheim 2:3 Tottenham (Europa League)
- Holstein Kiel 1:3 Hoffenheim (Bundesliga)
- Bayern München 5:0 Hoffenheim (Bundesliga)
- Hoffenheim 0:1 Wolfsburg (Bundesliga)
Direkter Vergleich und letzte Aufeinandertreffen
Einen direkten Vergleich aus Pflichtspielen gibt es bislang nicht. Beide Clubs standen sich nur einmal in einem Testspiel 2019 gegenüber, das mit 3:2 an Anderlecht ging. Somit kann man für diese Partie weder eine belastbare Bilanz noch historische Duelle in den Wettbewerben heranziehen.
Die aktuelle Form und die jeweiligen Tabellenstände spielen daher eine umso größere Rolle. Anderlecht hat sich vor allem daheim als zäher Gegner bewiesen, während die TSG auswärts (auch national) noch Luft nach oben hat.
Verletzungen und Sperren
RSC Anderlecht – Verletzungen
- Majeed Ashimeru (Zentrales Mittelfeld, Muskelbündelriss)
- Jan Vertonghen (Innenverteidiger, verstauchter Knöchel)
- Kasper Dolberg (Mittelstürmer, Knieverletzung)
- Samuel Edozie (Linksaußen, Hüftverletzung)
- Colin Coosemans (Torwart, Oberschenkelverletzung)
TSG 1899 Hoffenheim – Sperren
- Gift Orban (Mittelstürmer, keine Spielberechtigung in der EL)
- Erencan Yardımcı (Mittelstürmer, keine Spielberechtigung in der EL)
TSG 1899 Hoffenheim – Verletzungen
- Ozan Kabak (Innenverteidiger, Kreuzbandriss)
- Ihlas Bebou (Mittelstürmer, Knie-OP)
- Grischa Prömel (Zentrales Mittelfeld, Kreuzbandriss)
- Christopher Lenz (Linker Verteidiger, Wadenverletzung)
- Umut Tohumcu (Zentrales Mittelfeld, Sprunggelenksverletzung)
- Oliver Baumann (Torwart, Fußverletzung)
- Diadié Samassékou (Defensives Mittelfeld, Muskelverletzung)
- Erencan Yardımcı (Mittelstürmer, Oberschenkelzerrung)
- Alexander Prass (Linkes Mittelfeld, krank)
- Haris Tabakovic (Mittelstürmer, Entzündung im Knie)
- Lúkas Petersson (Torwart, keine Angabe ´)
Anderlecht vs. Hoffenheim Prognose
Die Rahmenbedingungen sind recht eindeutig: Anderlecht kann mit einem Erfolg den direkten Einzug ins Achtelfinale klar machen. Bei der TSG aus Hoffenheim ist das Gegenteil der Fall. Derzeit dümpeln die Kraichgauer auf Platz 28 herum und sind dringend auf drei Punkte angewiesen. Selbst ein deutlicher Sieg könnte aber nur helfen, wenn die Konkurrenz schwächelt und das Torverhältnis in die Karten spielt.
Anderlechts Heimstärke im europäischen Wettbewerb spricht für die Belgier. Die Angriffsreihe zeigte bereits mehrmals, dass sie aus wenig viel machen kann, gerade weil gewisse Kreativspieler immer wieder Gelegenheiten kreieren. Zwar fehlen mit Kasper Dolberg und Samuel Edozie wichtige Stützen, doch das Team hat zuletzt auch ohne sie einige solide Leistungen auf den Rasen gebracht.
Bei Hoffenheim sorgt vor allem die defensive Anfälligkeit für Unruhe. Die 0:5-Schlappe bei den Bayern in der Bundesliga war in der Hinsicht ein Negativ-Höhepunkt. Gegen Tottenham und Frankfurt fielen zwar weniger Gegentore, dennoch war sichtbar, dass Hoffenheim mit schnellem Umschaltspiel nicht immer gut zurechtkommt. Durch den Ausfall von Oliver Baumann ist die Erfahrung im Tor reduziert, und ein stabiler Rückhalt könnte in einem solch wichtigen Spiel schmerzlich vermisst werden.
Insgesamt ist daher eine Partie zu erwarten, in der Anderlecht die Kontrolle übernimmt und der TSG abwartend wenige Möglichkeiten lässt. Sobald das erste Tor fällt, kann das Match allerdings rasch in eine offene Begegnung mit Chancen auf beiden Seiten umschlagen. Sollte Hoffenheim früh treffen, könnte dies ein richtiger Stimmungstest im Lotto Park werden. Dennoch spricht im Gesamtbild vieles dafür, dass die Belgier sich durchsetzen und die TSG endgültig aus dem Wettbewerb kicken.
Unser Fazit zum Spiel
Für RSC Anderlecht und die TSG Hoffenheim geht es am letzten Spieltag der Europa-League-Liga-Phase um entscheidende Punkte. Die Belgier wollen ihren derzeitigen 7. Tabellenplatz verteidigen oder sogar verbessern, um sich direkt für das Achtelfinale zu qualifizieren. Hoffenheim hingegen steht vor der kaum lösbaren Aufgabe, möglichst hoch zu gewinnen und parallel auf Ausrutscher der Konkurrenz zu hoffen. Bei genauer Betrachtung der Personalsituation, der Heimstärke Anderlechts und der jüngsten Resultate liegt die Favoritenrolle klar beim Gastgeber.
Aus Wett-Perspektive lohnt es sich, vor allem einen Blick auf die Tore zu werfen. Wetten wie „BTTS (Beide Teams treffen)“ oder „Über 2,5 Tore“ bieten sich an, da der Druck auf Hoffenheim enorm ist und sie früher oder später volles Risiko gehen müssen. Anderlecht wiederum wird in der Offensive keineswegs auf die Bremse treten, denn sie wollen den direkten Achtelfinal-Einzug nicht gefährden.
Am Ende könnte sich also die Klasse und Heimstärke des belgischen Traditionsklubs durchsetzen. Ob Hoffenheim dennoch eine Überraschung gelingt oder ob Anderlecht einmal mehr im Lotto Park jubelt, wird sich Donnerstagabend zeigen. Sicher ist: Die Konstellation verspricht ein spannendes und tendenziell torreiches Kräftemessen.
