Hertha BSC hat die Trainersuche endlich abgeschlossen: Cristian Fiél, der zuvor den 1. FC Nürnberg trainierte, übernimmt zur neuen Saison das Ruder beim Berliner Zweitligisten. Der 44-Jährige, dessen Vertrag bei Nürnberg noch bis 2025 gelaufen wäre, erhält bei der Hertha einen Zwei-Jahres-Vertrag. Die Transfermodalitäten sind geklärt, es fehlt nur noch die Unterschrift von Fiél. Es wird erwartet, dass diese noch heute erfolgt.
Für den Wechsel fließt laut aktuellen Medienberichten eine Ablösesumme von rund 400.000 bis 500.000 Euro von Berlin nach Franken. Im Erfolgsfall, etwa beim Aufstieg in die Bundesliga oder bei Pokalerfolgen, müsste Hertha weitere Zahlungen an Nürnberg leisten.
Wer wird Cristian Fiél in Berlin unterstützen?
Fiél, der in seiner aktiven Laufbahn als Mittelfeldspieler unter anderem für die Stuttgarter Kickers, Union Berlin, den VfL Bochum, Alemannia Aachen und Dynamo Dresden auflief, steht für einen offensiv ausgerichteten Ballbesitzfußball mit intensivem Pressing. Seine Hauptaufgabe wird darin bestehen, das Mittelfeld der Hertha neu zu strukturieren und zu einer kompakten, spielerisch starken Einheit zu formen – keine leichte Aufgabe für den gebürtigen Essener.
Unterstützung soll Fiél dabei von einem erfahrenen Trainerteam erhalten. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der Portugiese Jaime Monroy einen Posten in seinem Trainerstab übernehmen. Monroy arbeitete bereits bei internationalen Topklubs wie Leeds United, Olympiakos Piräus und West Bromwich Albion und besitzt somit einiges an Erfahrung. Zudem könnte Herthas ehemaliger Profi Patrick Ebert, den Fiél noch aus gemeinsamen Zeiten bei Dynamo Dresden kennt, in das Trainerteam integriert werden, möglicherweise als Assistenztrainer.
Oliver Reiß übernimmt nicht den Co-Trainer-Posten
Hertha musste in den vergangenen Tagen auch einen herben Rückschlag hinnehmen: Der ursprünglich als Co-Trainer eingeplante Oliver Reiß, der zuletzt die U19 der Berliner betreute, sagte den Hertha-Verantwortlichen kurzfristig ab. Reiß strebt offenbar eine Cheftrainerposition im Männerbereich an und wird sich wohl einem anderen Verein anschließen.
Trotz Kritik: Hertha BSC glaubt an Fiél
Fiél genießt einen guten Ruf als Förderer junger Talente. In Nürnberg formte er in der abgelaufenen Spielzeit mehrere Nachwuchsspieler zu Stammkräften und Leistungsträgern. Diese Fähigkeit, gepaart mit seiner Philosophie eines aktiven, offensiven Fußballs, passt zum „Berliner Weg„, den Hertha in den kommenden Jahren beschreiten will. Dennoch blieb Fiéls Zeit in Nürnberg nicht frei von Problemen: In der Rückrunde rutschte der Club bis in den Abstiegskampf ab, vor allem in der Defensive offenbarte das Team erhebliche Schwächen. Zudem wurde öffentlich Kritik an der Trainingsintensität unter Fiél laut.
Trotz dieser Kritikpunkte glaubt Hertha an Fiéls Fähigkeiten und erhofft sich von ihm und seinem noch zu komplettierenden Trainerteam frische Impulse für einen sportlichen Aufschwung. Die Erwartungen an den neuen Chefcoach sind hoch, denn der Hauptstadtklub will schnellstmöglich in die Bundesliga zurückkehren. Ob Fiél dieser Herausforderung gewachsen ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Zunächst steht für ihn und sein neues Team jedoch ein umfassender Umbruch auf dem Programm – Training, Taktik und weitere Aspekte müssen grundlegend geändert werden, damit Hertha BSC endlich wieder zurück auf die Erfolgsspur findet.
