Da sie in der vergangenen Woche Todd Downing gefeuert haben, sind die Tennessee Titans nun auf der Suche nach einem neuen Offensive Coordinator. Obwohl die letzten beiden Offensive Coordinators der Titans zuvor auf einem anderen Posten tätig waren und lediglich zum Offensive Coordinator befördert wurden, will das Team die aktuelle Lücke nicht mit einem Mitglied des internen Trainerstabs schließen. Laut ESPN haben die Titans die Kansas City Chiefs um Erlaubnis gebeten, ihren Offensive Coordinator Eric Bieniemy sowie den Senior Assistant/Quarterbacks Coach Matt Nagy in Bezug auf den offenen Posten zu interviewen.
Kommt Bieniemy wirklich als neuer OC der Tennessee Titans in Frage?
Eric Bieniemy ist bei den Chiefs bereits seit fünf Saisons als Offensive Coordinator tätig. Damals wurde er von seinem alten Posten als Running Backs Coach befördert – interessanterweise ersetzte er hierbei Matt Nagy, der als Head Coach zu den Chicago Bears wechselte. Wer die vergangenen NFL-Saisons verfolgt hat, weiß, dass Bieniemy die unfassbar explosive und schlagkräftige Offensive der Chiefs mitgestaltet hat und außerdem zu jenem Trainerstab gehörte, mit dem die Chiefs sich im Super Bowl LIV gegen die San Francisco 49ers durchsetzen konnten.
Seit geraumer Zeit gehört Eric Bieniemy zu jenen Coaches, die immer wieder in den Schlagzeilen sind, wenn es dazu kommt, dass ein Team auf der Suche nach einem neuen Head Coach ist – vor ein paar Wochen wurde er beispielsweise von den Indianapolis Colts interviewt, die mit einem neuen Head Coach endlich wieder sehenswerte Ergebnisse abliefern möchten.
Falls Bieniemy auch nach dieser Saison keinen Head Coaching Job findet, könnte er gegebenenfalls als Offensive Coordinator das Team wechseln. Wenn er mit einer anderen Offensive, die mit weniger Talenten gesegnet ist, Erfolg hat, dürfte dies alle Zweifel beseitigen, die derzeit noch bestehen. Hierbei muss allerdings angemerkt werden, dass die Chiefs Bieniemy das Vorstellungsgespräch für einen solchen Wechsel verbieten könnten – er muss also möglicherweise warten, bis sein Vertrag ausgelaufen ist.
Matt Nagy hingegen unterzeichnete seinen Vertrag mit den Chiefs, nachdem er von den Bears entlassen wurde. Als Bears-Cheftrainer verbuchte er eine Bilanz von 34-31 – obwohl er mit seinem Team zwei Mal in die Postseason einzog, konnte er hier keinen Sieg einfahren. In seiner ersten Saison mit Chicago (2018/19) verzeichnete Nagy eine Bilanz von 12-4 und wurde von der AP als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Bears unter Nagy in seinen letzten drei Spielzeiten nicht ein einziges Mal mehr Siege als Niederlagen einfahren konnten.
Weshalb die Tennessee Titans einen neuen Offensive Coordinator bitter nötig haben
Während der vergangenen Regular Season verzeichneten die Tennessee Titans lediglich 296,8 Yards und 17,5 Punkte pro Spiel – im NFL-Vergleich sind dies der dritt- und fünftschlechteste Wert. Da sich die Chiefs mühelos für die Playoffs qualifiziert haben, müssen sich die Titans möglicherweise noch eine Weile gedulden, bis sie ernsthafte Gespräche mit Bieniemy und Nagy führen können – schließlich ist ein Super Bowl-Einzug der Chiefs keinesfalls unwahrscheinlich.
